Gründung Ihrer GmbH:
einfach erklärt – rechtssicher durchgeführt

GmbH steht für „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“. Die GmbH zählt zu den sogenannten Kapitalgesellschaften (vs. „Personengesellschaften“) und ist die beliebteste Rechtsform in Deutschland. Die GmbH verfügt über eine eigene Rechtspersönlichkeit, das heißt, sie ist rechtlich selbständig, hat eigenes Vermögen und tritt im eigenen Namen auf. Rechtlich spricht man auch von einer „juristischen Person“. Anders als bei anderen Gesellschaften (z. B. OHG, GbR oder KG) haften bei der GmbH nicht die Gesellschafterinnen/Gesellschafter persönlich, sondern die Gesellschaft mit ihrem Vermögen. Sie können die GmbH alleine oder mit mehreren Personen gründen und sind bei der Gestaltung des Gesellschaftsvertrags weitgehend frei. Die GmbH ist damit sehr flexibel und kann sich in aller Regel unproblematisch Ihren speziellen Bedürfnissen anpassen. Während die Gründer/innen/Teilhaber/innen einer GmbH auch „Gesellschafter/in“ genannt werden, wird die GmbH nach außen durch ihre(n) „Geschäftsführer/in(nen)“ vertreten.

UG (haftungsbeschränkt) steht für „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)”. Eine UG (haftungsbeschränkt) ist eine Variante der GmbH. Sie können eine UG (haftungsbeschränkt) schon mit einem Euro Stammkapital gründen. Aus diesem Grund wird die UG (haftungsbeschränkt) manchmal auch als „Mini-GmbH” oder „Ein-Euro-GmbH” bezeichnet. Bei der UG (haftungsbeschränkt) ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Jahr eine Rücklage in Höhe von 25 % des Gewinns des Unternehmens gebildet wird. Für die UG (haftungsbeschränkt) gelten im Wesentlichen dieselben Regelungen wie für die GmbH.

Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine Variante der GmbH. Viele Regelungen sind also für beide Rechtsformen gleich. Doch in manchen Punkten unterscheiden sich GmbH und UG (haftungsbeschränkt). Dies sind die wichtigsten Unterschiede:

• Stammkapital: Zur Gründung einer GmbH benötigen Sie mindestens 25.000 Euro Stammkapital, wobei für die Eintragung in das Handelsregister eine hälftige Einzahlung in Höhe von 12.500 Euro ausreicht. Eine UG (haftungsbeschränkt) können Sie schon mit nur einem Euro gründen. Im Gegenzug ist das Stammkapital hier jedoch sofort in voller Höhe einzuzahlen.
  
• Rücklagenpflicht: Wenn Sie eine UG (haftungsbeschränkt) gegründet haben, müssen Sie jedes Jahr eine Rücklage in Höhe von 25 % Ihres Gewinns bilden. Bei der GmbH gibt es diese Pflicht nicht.
  
• Firma: eine GmbH trägt den Rechtsformzusatz „GmbH“, eine UG (haftungsbeschränkt) den Zusatz „UG (haftungsbeschränkt)“ oder „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt“).
  
• Wahrnehmung im Rechtsverkehr: Die Rechtsform der GmbH ist im Geschäftsverkehr etabliert und genießt, u. a. wegen ihres höheren Stammkapitals, besonders viel Vertrauen.
• Gründung und Kosten: Wird die UG (haftungsbeschränkt) mittels Musterprotokoll gegründet, sieht das Gesetz eine Vergünstigung vor. Die verschiedenen Möglichkeiten, ihre Kosten sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile bespricht gerne Ihre Notarin bzw. Ihr Notar mit Ihnen.

Die genauen Schritte, wie Sie eine GmbH gründen, finden Sie in unserem Schritt-für-Schritt-Fahrplan.

Um eine GmbH zu gründen, müssen Sie verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Lassen Sie sich gerne von der Notarin oder dem Notar Ihres Vertrauens beraten, um die genauen Voraussetzungen zur GmbH-Gründung in Ihrem individuellen Fall zu prüfen.

Ja, Sie können eine GmbH alleine gründen. Wenn Sie sich auch zur/zum Geschäftsführerin/Geschäftsführer bestellen, sind Sie gleichzeitig Geschäftsführerin/Geschäftsführer und Alleingesellschafterin oder Alleingesellschafter.

Es können beliebig viele Personen gemeinsam eine GmbH gründen. Eine Einzelperson kann eine GmbH auch alleine gründen.

Um eine GmbH zu gründen, benötigen Sie ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro. Gemäß § 7 GmbHG reichen für die Anmeldung im Handelsregister zunächst 12.500 Euro aus. Die Pflicht zur Einzahlung der übrigen 12.500 Euro bleibt allerdings bestehen.

Für eine UG (haftungsbeschränkt) reicht schon ein Euro für die Gründung. Im Gegensatz zur GmbH muss das Stammkapital hier sofort voll eingezahlt werden. Außerdem muss jährlich aus den Gewinnen eine Rücklage in Höhe von 25 % des Gewinns gebildet werden.

Nein, nicht alle Firmennamen sind zulässig. Der Firmenname kann sich etwa auf den Namen der Inhaberin/des Inhabers oder den Tätigkeitsbereich des Unternehmens beziehen. Zulässig sind auch Fantasienamen. Beachten Sie für eine rechtssichere GmbH-Gründung folgende Regeln bei der Namenswahl:

• Der Firmenname einer GmbH darf nicht zu allgemein sein (z. B. „Bau GmbH“).
• Der Firmenname einer GmbH darf nicht ausschließlich aus einer Ortsbezeichnung bestehen (z. B. „Hamburg GmbH“).
• Der Firmenname einer GmbH darf keine Bildzeichen enthalten, die mangels Les- und Aussprechbarkeit nicht geeignet sind, die Firma im Rechtsverkehr zu kennzeichnen (z. B. „Musik ♪ GmbH“). Die Verwendung von Satz- und Sonderzeichen ist ebenfalls nur eingeschränkt zulässig.
• Der Firmenname einer GmbH darf keine irreführenden Zusätze haben wie „Partner“ oder „Co.“

Nein, müssen Sie nicht. Den Notartermin zur Gründung der GmbH können Sie bequem online durchführen. Auch eine hybride Lösung mit Teilnehmenden in Präsenz vor Ort bei der Notarin/dem Notar sowie online ist möglich. Alternativ können Sie Ihrem Geschäftspartner auch eine notarielle Gründungsvollmacht erteilen oder den Gesellschaftsvertrag nach der Beurkundung genehmigen.

Eine GmbH wird gerichtlich und außergerichtlich durch die Geschäftsführung, d. h. den/die Geschäftsführer/in, vertreten. Sie können für die GmbH einen oder mehrere Geschäftsführerinnen bzw. Geschäftsführer bestellen. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so sind Regelungen dazu sinnvoll, ob und inwieweit diese die Gesellschaft gemeinsam oder auch einzeln vertreten. Ihre Notarin/Ihr Notar berät Sie hierzu gerne.

Die Gesellschaft (GmbH/UG (haftungsbeschränkt)) haftet nur mit dem Vermögen, das in der Gesellschaft vorhanden ist. Ihr privates Vermögen ist nicht betroffen.

Sie können sich bei der GmbH-Gründung entscheiden, ob Sie die Geschäftsanteile unmittelbar selbst halten (direkte Beteiligung) oder in einer Holding-Gesellschaft. In einer Holding-Struktur besitzt beispielsweise eine GmbH Anteile einer anderen GmbH. Wenn Sie sich für eine Holding-Struktur entscheiden und noch nicht über eine geeignete Holding-Gesellschaft verfügen, müssen Sie zwei Gesellschaften (die operativ tätige GmbH sowie eine Holding-Gesellschaft) gründen. Hierdurch können Sie von einer optimierten Besteuerung profitieren. Gleichzeitig ist es aber durch die doppelte Buchführung und die Notwendigkeit der Erstellung eines weiteren Jahresabschlusses komplizierter und teurer, die Holding-Struktur zu verwalten.

Die Anmeldung zum Handelsregister übernimmt die Notarin/der Notar nach der Beurkundung des Gesellschaftsvertrages und der Einzahlung des Stammkapitals für Sie. In aller Regel müssen Sie hier nichts weiter veranlassen.

Ja, wenn Sie Ihre GmbH online gründen, wird der Gesellschaftsvertrag rein elektronisch erstellt und Ihnen im Anschluss auch elektronisch zur Verfügung gestellt. Aber auch bei einer Gründung vor Ort erhalten Sie alle Unterlagen im Nachgang zur Gründung auf Wunsch auch elektronisch. Sprechen Sie Ihre Notarin/Ihren Notar gerne an!

Nach der Gründung müssen Sie insbesondere folgende weitere Schritte unternehmen:

• Zunächst muss ein Geschäftskonto eröffnet werden, damit das Stammkapital eingezahlt werden kann 
• Beim Finanzamt melden, um eine Steuernummer und eine Umsatzsteuer-ID zu beantragen
• Die GmbH muss an das Transparenzregister gemeldet werden
  
• Beantragung einer Betriebsnummer bei der Bundesagentur für Arbeit
  
• Meldung bei der zuständigen Behörde (oft Stadt/Gemeinde), dass ein und welches Gewerbe aufgenommen wird
  
• Wenn die GmbH ein Handwerk ist, muss die Handwerkskammer informiert werden
  
• Meldung beim Unfallversicherungsträger
  
• Meldung aller Mitarbeitenden der GmbH bei der Krankenversicherung

Ja, hierfür gibt es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Lassen Sie sich hierzu am besten von Ihrer Notarin oder Ihrem Notar beraten.

Die Gründungskosten für eine GmbH/UG (haftungsbeschränkt) setzen sich zusammen aus den Notargebühren sowie den Kosten für den Handelsregistereintrag. Je nach Unternehmensgegenstand können noch weitere Kosten anfallen (z. B. Gewerbeanzeige, Eintragung in die Handwerksrolle, etc.).
Lassen Sie sich zu den genauen Kosten Ihrer GmbH-Gründung gerne von Ihrer Notarin oder Ihrem Notar des Vertrauens beraten.

Notargebühren („Beurkundungsgebühren“) sind gesetzlich fest geregelt und dementsprechend in ganz Deutschland gleich. Das gilt auch für die Notarkosten im Zusammenhang mit der Gründung einer GmbH. Die Notargebühren für die Gründung liegen in der Regel zwischen ca. 105 und ca. 630 Euro, abhängig davon, ob eine GmbH oder eine UG (haftungsbeschränkt) gegründet wird, ob eine oder mehrere Personen gründen, ob ein Musterprotokoll verwendet oder ein individueller Gesellschaftsvertrag aufgesetzt wird; jeweils zzgl. Auslagen, Pauschalen für Dokumente und Post sowie die gesetzliche Umsatzsteuer.

In den Beurkundungsgebühren sind z. B. folgende Leistungen ohne Mehrkosten inklusive:

• Individuelle Rechtsberatung rund um die GmbH-Gründung
• Entwurf und – sofern erforderlich – Überarbeitung des Gesellschaftsvertrags
• Beurkundung des Gründungsvorgangs
  
• Beglaubigung der Handelsregisteranmeldung
  
• Vollzug der Urkunden
  

Der Vorteil für Ihr Unternehmen: Die Beratung durch Ihre Notarin/Ihren Notar einschließlich der Entwurfstätigkeit ist in der Beurkundungsgebühr enthalten – unabhängig von Komplexität und Aufwand sowie der Anzahl der Besprechungstermine.

Wie lange der gesamte Gründungsprozess – von der ersten Idee bis zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit – dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Insbesondere können sich die notwendigen Vorbereitungen und Vorplanungen je nach Unternehmensgegenstand und Geschäftsmodell stark unterscheiden. Eine allgemeingültige Aussage zur Dauer ist daher nur sehr bedingt möglich.

Die notarielle Beurkundung dauert regelmäßig 1 bis 2 Stunden. Ein Beurkundungstermin findet sich dabei häufig auch kurzfristig. Die Eintragung in das Handelsregister ist abhängig vom Registergericht und dauert in der Regel aber 1 bis 3 Tage. In sehr eiligen Fällen kann eine Eintragung durch das Registergericht auch in kürzerer Zeit erfolgen.